Wirksamkeit in der Sprachtherapie? Bitte sehr!

Ich bin sehr glücklich, dass wir die Ergebnisse der großartigen Arbeit von Dorit Schmitz-Antonischki sichtbar machen können. Im Rahmen Ihrer Bachelorarbeit hat sie eine sehr sorgfältig kontrollierte Pilotstudie zur Wirksamkeit eines 3-wöchigen Trainings mit LingoTalk durchgeführt.

Die Ergebnisse haben uns alle überrascht: Es haben sich nämlich nicht nur Übungseffekte gezeigt, sondern auch Generalisierungseffekte. Die Probandin hat jeden Tag geübt, 50 Wörter zu sprechen. Das fiel ihr schwer, weil sie nach einem Schlaganfall eine sehr ausgeprägte Aphasie hat. Sie sollte also diese 50 Wörter aus dem Gedächtnis abrufen können und verständlich sagen. Das wurde mit der automatischen Spracherkennung bewertet und sie hat ein Feedback dazu erhalten, ob das Wort richtig oder falsch bzw. unverständlich war. Am Ende wurde ihre Benennleistung vor dem Training mit der nach dem Training verglichen. Natürlich hat sie sich durch das Üben sehr verbessert. Was uns aber erstaunt hat, war, dass sie auch Wörter besser benennen konnte, die sie gar nicht geübt hatte. Und sogar Abbildungen aus einem Hefter, der mit der App gar nichts zu tun hat, konnte sie sehr viel besser benennen.

Das Beste war, dass sich diese verbesserten Fähigkeiten auch in der Spontansprache gezeigt haben. Im direkten Gespräch zeigten sich nach dem 3-wöchigen Training weniger Wortfindungsstörungen und  Satzabbrüche. Die häufigen Redefloskeln, die sie genutzt hat, um Zeit zu überbrücken, haben ebenfalls abgenommen. Das hat Dorit alles dokumentiert, gemessen und ausgezählt.  Das Allerbeste war aber, dass sich diese Effekte auch noch acht Monate nach dem Training gezeigt haben und sich die Wortabruffähigkeiten sogar noch weiter verbessert haben, ohne, dass gezielt dafür geübt wurde.

Ein Training mit LingoTalk kann also die Fähigkeit Wörter zu sagen, wirklich effektiv und nachhaltig verbessern.  

Das alles ist nachzulesen in der neuen Ausgabe des forum:logopädie (Ausgabe 3/2022), der Verbandszeitschrift des deutschen Bundesverbandes für Logopädie, dbl e.V..

>>Hier den ganzen Artikel lesen

Ich danke Dorit und vor allem auch Judith Heide vom Studiengang Patholinguistik der Universität Potsdam, die die Arbeit sehr gewissenhaft begleitet und betreut hat

Nach oben