Navigieren muss man üben

Aller Anfang ist schwer: Navigieren will gelernt sein

Eben rief mich der Sohn eines Patienten an und erzählte, dass sein Vater die App nicht gut nutzen kann. Das mit dem Einsprechen klappe nicht. Es stellte sich heraus, dass die Bedienung des Einsprechbuttons und das gleichzeitige Abrufen und Aussprechen für ihn sehr überfordernd war.
Ich kenne das von meinen Patient:innen auch sehr gut. Anfangs sind zwei Anforderungen ganz schön viel. Besonders, wenn eine apraktische Komponente vorliegt.

Was ich dann mache:
1. Schritt
Wir machen eine Trockenübung. Der Patient spricht das Wort vor, ich übernehme das Einsprechen und wir warten die Reaktion ab.
2. Schritt
Ich übernehme das Drücken des Buttons und gebe mit meinem Mundbild das Zeichen zum Losprechen.
3. Schritt
Ich drücke den Button und gebe mit den Augen ein Zeichen zum Lossprechen.
4. Schritt
Ich nehme den Finger meines Patienten und führe ihn beim Drücken des Buttons. Erst, wenn alles andere grau ist, wird gesprochen. Wir haben Zeit.
5. Schritt
Ich tippe mit meinem Zeigefinder auf den Tisch um zu zeigen, dass mein Patient den Button tippen soll. Wenn alle anderen Buttons grau sind, wird das Zeichen zum Sprechen gegeben.
6. Schritt
Mein Patient macht es nun allein und ich begleite und gebe Tipps, wenn es noch etwas unkoordiniert läuft.
Meistens sage ich:
„Erst drücken, dann sprechen. Wir haben Zeit.“
„Versuchen Sie es nochmal. Wir haben 3 Versuche.“
„Schön laut sprechen.“

Wenn es partout nicht geht, dann üben wir mit der Selbstbeurteilungsfunktion oder erst mal ganz ohne Bewertung. Das gibt die Möglichkeit erstmal ohne Feedback zu üben. Man kann sich das Wort dann trotzdem anhören und nochmal vergleichen, ob es korrekt war.

Wie klappt es bei Ihnen mit der Einsprechfunktion? Schaffen Ihre Patient:innen das alle ganz selbstständig? Wir freuen uns über Feedback dazu.

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