Die Kunst des Scheiterns

Die Kunst des Scheiterns
Oder:
Aus Fehlern lernen und weitermachen

Gestern haben Sarah und ich am diesjährigen Herbsttreffen der Patholinguisten teilgenommen. Das fand dieses Jahr wieder online statt. Wir haben einen virtuellen Stand auf der Plattform discord bestückt mit unseren YouTube- Filmen und Links zu unserer Webseite und zum Podcast und haben ein bisschen erzählt wer wir sind und was wir machen.

Dann hatten wir auch Gelegenheit LingoTalk und seine Vorteile für die Aphasietherapie in zwei Live-Sessions vorzustellen. Dafür hatten wir eine Präsentation vorbereitet. Aber wir waren nach der ersten Session noch unzufrieden. Wir wollten besser sein. Also haben wir an der Präsentation noch zwei Stunden gefeilt und gebastelt, bis wir richtig zufrieden waren. Und dann ging alles schief: Wir hatten unsere Arbeit nicht abgespeichert und haben auf der discord-Plattform die falsche Präsentation am Bildschirm geteilt. Das haben wir mittendrin gemerkt und sind hektisch geworden. Wir haben mittendrin abgebrochen und improvisiert. Das wirkte alles so unprofessionell und chaotisch und immer Zuhörer sind aus dem Meeting ausgestiegen. Sarah und ich kamen ins Schwitzen und zum Schluss war nur noch eine einzige Zuhörerin da, die sich aus Versehen verirrt hatte und nicht mehr wusste, wie sie heraus kommt.

Als die Session vorbei war, waren wir erst mal geschockt. Wir haben uns gegenseitig bestätigt, dass das eben der totale Reinfall war. Dann mussten wir anfangen zu lachen und haben uns gar nicht mehr eingekriegt. Und das war so entlastend: Ja, gut, dann ist es halt diesmal in die Hose gegangen. Trotzdem machen wir unseren Job gut. Wir geben unser Bestes für diese App und den Podcast und das neben unserer eigentlichen Erwerbsarbeit im Rehazentrum und in der KiTa, neben unserer Familie und den Kindern und weiteren Ehrenämtern in Vereinen und Verbänden.   

Und das finde ich zentral: Wir strengen uns an und leisten viel und manchmal ist es nicht perfekt aber wir machen trotzdem weiter. Das gilt für uns und das gilt für unsere kleinen und großen Patient*en. Und Humor hilft uns dabei, Niederlagen zu überstehen und uns wieder aufzurichten. Was es braucht, sind Freund*e, mit denen man lachen kann und die einen verstehen. Dann ist alles gut.

Das war also ein erkenntnisreicher Tag. Ich bin dankbar dafür:

Nach oben